Aktuelles
Bericht Auswahlfahrt Russische Föderation
am 15.03.2019
Im Februar 2019 reisten die ProgrammleiterInnen Jonas Eichhorn und Renée Somnitz zusammen mit der russischen Koordinatoin Anna Tovkalenko, BetreuerInnen und einer Landwirtin zu unseren russischen Parteruniversitäten. Neben den Auswahlgesprächen wurden diesmal auch mehrere Betriebe besucht.
Auswahlfahrt ? Russische Föderation
Berlin | Moskau |Kasan | Jekaterinburg | Ufa | Saratow | Pensa | Moskau | Kaluga | Moskau | Berlin
Zu viert (Renée Somnitz, Anna Tovkalenko, Stephanie Kauschus und Regina Hofmann) bereisten wir vom 02.02.2019 - 15.02.2019 sechs Städte und sieben Universitäten, um einen zweiten persönlichen Eindruck von den Studierenden zu erhalten. Neben den Auswahlgesprächen und dem Einsammeln der Dokumente fanden wir auch Zeit uns mit ehemaligen PraktikantInnen zu treffen und Kultur und Freizeit zu genießen. Der zweite Teil der Auswahldelegation (Jonas Eichhorn, Anna Tovkalenko, Fedor Kosoy und Medina Zhusubalieva) besuchte die Städte Smolensk, Velikie Luki, Orel, Woronesh und Stawropol vom 16.02.2019 - 28.02.2019. Fast 100 Interessierte trafen wir insgesamt auf den beiden Auswahlfahrten im Februar, sodass uns eine Entscheidung oft nicht leicht viel. Viele Studierende beeindruckten uns durch ihre Motivation und ihre Fortschritte in der deutschen Sprache. Und wir freuen uns, einige von ihnen im Sommer in Deutschland begrüßen zu können.
Auswahl | Kultur | Freizeit
In den Auswahlgesprächen stellten wir den Studierenden oft die Frage welche Erfahrungen und Eindrücke sie gerne aus dem Praktikum nachhause mitnehmen möchten. Wenn wir uns die Frage nach den zwei Wochen Auswahl selbst stellen, ist die Antwort darauf sicher eine andere als noch vor der Fahrt. Wir sind nicht nur vielen interessanten Studierenden und Städten begegnet und haben Souvenirs eingepackt, sondern konnten auch neue Perspektiven eröffnen, schöne Gespräche führen, wertvolle Erinnerungen mitnehmen und landwirtschaftliche Kenntnisse ausbauen.
Nach unserer Ankunft in Kasan besichtigten wir das Zentrum und die Kul-Scharif-Moschee und be-suchten am Abend das Theaterstück ?Don Juan?. Mit interessierten BewerberInnen und Ehemaligen trauten wir uns am nächsten Tag nach den Auswahlgesprächen aufs Eis, sodass beim Schlittschuh fahren noch Zeit blieb sich auszutauschen und kennenzulernen. Nachdem uns Jekaterinburg und Ufa mit eisigen Temperaturen begrüßte besuchten wir zum Ausgleich zu den Zugfahrten und den Gesprächen ein Yogastudio. Dort erhielten wir den Tipp, dass sich in der Nähe von Ufa ein Hof mit wildlebenden Pferden befindet, der sich auf die Erhaltung und die Zucht einer alten baschkirischen Pferderasse spezialisiert hat. In Saratow liefen wir mit Praktikanten aus dem Vorjahr über die Wolga und entdeckten ein uriges Café, in dem der Kaffee selbst geröstet wird, bevor es für uns mit dem Bus weiter nach Pensa ging. Nach dem kurzen Aufenthalt in Pensa ging es für uns zur letzten Universität nach Kaluga, die nach einer längeren Pause wieder im Programm dabei ist. Den ersten Tag in Kaluga besuchten wir mit drei interessierten Studentinnen die Firma EkoNiva, bevor wir am nächsten Tag die letzten Auswahlgespräche führten und wieder zurück nach Moskau und nach Hause fuhren.
Betriebsbesichtigung | Pferdehof | 09.02.2019
Wir trafen auf dem Hof in der Nähe von Ufa, der sich auf die Erhaltung und Zucht einer alten Rasse spezialisiert hat, auf über 900 wildlebende Pferde. Den Kontakt zum Hof, der neben Pferden noch weitere Tiere beherbergt, entstand zufällig beim Besuch eines Yogastudios, zwei Tage zuvor. Begeistert von den Erzählungen stellten wir unseren Zeitplan um, und blieben einen Tag länger als geplant in Ufa, um den Betrieb zu besichtigen.
Nach unserer Ankunft wurden wir von der Familie herzlich empfangen und über den Betrieb geführt - der Anfang der 90er gegründet wurde. Um die freilebenden Pferde zu sehen fuhren wir gemeinsam mit dem Betriebsleiter ein Stück weiter raus und konnten mitten in der Schneelandschaft die Pferde beobachten. Der Blick, der sich uns bot, hätte idyllischer nicht sein können.
Nach der Fahrt lud uns die Familie zum gemeinsamen Essen ein. Die Zeit nutzte Anna, um der Familie APOLLO und das Praktikantenprogramm vorzustellen. Die Familie zeigte sich sehr interessiert, sodass eine mögliche zukünftige Kooperation mit dem Hof besprochen wurde. Der Pferdehof ist eine gute Perspektive und Gelegenheit für die Studierenden nach dem Praktikum in Deutschland auch einen engagierten Betrieb in Russland kennenzulernen. Da APOLLO jährlich die besten Praktikanten unter anderem mit einen weiterführenden Praktikum prämiert, wäre ein Kooperation mit dem Pferdehof erstrebenswert. Nach dem Gespräch schenkte uns die Familie zum Abschied eigenen Honig.
Betriebsbesichtigung | EkoNiva | 13.02.2019
Kaluga als letzte Station unserer Fahrt und ein Standort von Stefan Dürrs Unternehmen EkoNiva war nochmal ein Highlight unserer Auswahl. Einige Tage zuvor schauten wir gemeinsam eine Dokumentation über die Eröffnung der neuen EkoNiva-Filiale in Kaluga an und fragten spontan eine Exkursion an. Zu unserer Überraschung erhielten wir eine Zusage und konnte uns so ein eigenes Bild vom Milchviehbetrieb machen, der in Russland zu den führenden Agrarbetrieben gehört. Zudem finanziert EkoNiva seit mehreren Jahren einem der PreisträgerInnen von APOLLO ein fortführendes Praktikum in Deutschland.
Mittwochmorgen holte uns ein Wagen von EkoNiva ab und brachte uns und drei Studentinnen zum Firmengelände, wo bereits der Leiter auf uns wartete und uns freundlich begrüßte. Später stellte sich heraus, dass er vor einigen Jahren ein Praktikum über APOLLO absolviert hatte. Wir wurden über das Betriebsgelände geführt und sahen wie die Kühe und Kälber lebten und erhielten Informationen über die Tätigkeiten und den Arbeitsalltag. Zudem konnten wir aus einem Schaufenster das Milchkarussell bestaunen, in dem täglich insgesamt 2800 Kühe gemolken werden.
Nach der Betriebsführung durften wir uns selbst von der Qualität und dem Geschmack der Produk-te überzeugen. Währenddessen blieb auch noch genug Zeit, um weitere Fragen zu stellen und sich gegenseitig auszutauschen, bevor es für uns wieder zurück ins Studentenheim ging.
Münster, 13.03.2019
Regina Hofmann